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Benzin: Roman, by Gunther Geltinger

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Pressestimmen

»Benzin führt eine beschleunigende Selbstüberhöhung des Menschen vor, der den technologischen Fortschritt zwischen sich und seiner Natur gestellt und dafür seine menschlichste Eigenschaft, die Sprache, als Mittel zur kategorisierenden und exkludierenden Ordnungsgewalt missbraucht hat.« Verena Scheithauer, Stadtrevue Köln 28.02.2019»In seinem dritten Roman Benzin erzählt Gunther Geltinger unerbittlich von Afrika und zugleich vom Anliegen der Literatur selbst: die Suche nach einer Haltung zu existenziellen Lebensfragen – so komplex, so ehrlich und so brillant wie berührend.« Bettina Hesse, WDR 09.03.2019»Gunther Geltinger gelingt es, die banalsten Beobachtungen in rasante Pointen zu verwandeln. ... [Viele] Sätze möchte man sich an die Wand pinnen. Ein Impuls, der sich beim Lesen von Romanen nur selten einstellt. Hier kann und will man ihn nicht abschütteln.« Tomasz Kurianowicz, DIE ZEIT 14.03.2019»Gunther Geltinger ist mit Benzin ein verstörender, ein fesselnder Roman geglückt. ... Und wie vielfältig das titelgebende Benzin zum Einsatz kommt, befeuernd im guten und im mörderischen Sinne, bezeugt den souveränen Autor.« Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau 14.03.2019»Der mächtige Wortfluss in diesem Text zeigt wiederum das Gespür des Autors, Form und Inhalt zusammenzubringen. Wie das Ferne nicht nur durch digitale Technik ganz nah wird ... davon handelt dieser in seinem Anspruch überzeugende Roman.« Carsten Otte, taz. die tageszeitung 21.03.2019»Gunther Geltinger hat ein aufregendes Buch über die Suche nach Wahrheit und Wirklichkeit geschrieben. Gnadenlos schickt er seine Hauptperson Vinz auf die Reise bis an die Grenzen der Identität, oder was wir dafür halten.« domradio.de 20.02.2019»Die Welt in Benzin ist heillos, aber sie ist sprachlich brillant gefasst.« Christoph Schröder, Süddeutsche Zeitung 17.04.2019»Geltinger erzählt detailreich, gut recherchiert und spannend wie ein Krimi, hält seine Konstruktion durch und leistet sich ironische Einsprengsel über die Situation eines Schriftstellers im deutschen Literaturbetrieb.« Detlef Grumbach, SISSY Magazin 17.04.2019»Ein Text, der vor innerer Spannung nur so vibriert.« SWR2 Mai 2019»Benzin ist ein existenzieller Roman, verstörend, packend, von Brutalität und Begehren durchzogen, von tiefer Menschlichkeit geprägt. Und er ist ein sprachliches Meisterwerk. Ein großes Buch von einem bedeutenden Autor.« Dirk Kruse, 24.04.2019

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Gunther Geltinger wurde 1974 in Erlenbach am Main geboren und lebt heute in Köln. Er studierte Drehbuch und Dramaturgie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien und an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Sein Debütroman Mensch Engel erschien 2008 bei Schöffling, sein zweiter Roman, Moor, 2013 im Suhrkamp Verlag.

Produktinformation

Gebundene Ausgabe: 377 Seiten

Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: 1 (10. März 2019)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3518428594

ISBN-13: 978-3518428597

Größe und/oder Gewicht:

13,4 x 3,2 x 21,4 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

4.1 von 5 Sternen

4 Kundenrezensionen

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Alexander und Vinz leben seit acht Jahren zusammen und plötzlich taucht Manuel auf und Vinzverliebt sich in ihn. Die Beziehung zwischen Vinz und Alexander leidet. Beide unternehmen einenTrip nach Südafrika. Sie wollen herauskriegen ob und wie es mit ihnen weitergehen kann.Geltinger versteht es bereits nach wenigen Buchseiten, mich tief in einen Kontinent hineinzuziehen,der manchmal für mich schwer zu verstehen ist. Bei dem was er über Südafrika schreibt ist er auf der Höheder Zeit, sehr aktuell. Herrliche literarische Bilder und auch Beschreibungen über Südafrika und Afrikaallgemein, machen diesen Roman noch bedeutsamer. Der Autor dringt in Tiefen vor, die diesem Romanden Stempel des Zeitlosen aufrücken.Die beiden Deutschen sind nachts mit dem Auto unterwegs und fahren einen Schwarzen an. Er ist nurleicht verletzt. Sie bringen ihn zu seiner Familie und er begleitet sie auf ihrem Trip. Zunehmend verflechtensich die beiden großen Themen. Da ist Afrika und da ist die bedrohte Beziehung der beiden Deutschen.Teilweise wird es zu einer Fahrt von vier Männern. Alexander und Vinz, der leicht verletzte Afrikaner undper Handy ist da auch immer noch Manuel . . .Was ich in diesem Fall sehr schön finde; Gunther Geltinger lässt sich Zeit beim erzählen seiner Story.Nichts treibt ihn und diese Ruhe ist sehr wohltuend bei der literarischen Tiefe dieses wunderschönenRomans.

Gunther Geltinger "Benzin"Gunther Geltinger ist mit seinem dritten Roman "Benzin" ein sprachlich und inhaltlich sehr besonderes Werk in Form eines Roadmovies gelungen. Die Partner Alexander und Vinz sind unterwegs in Südafrika, ihre Beziehung - die bereits schon viele Haarrisse hat - wird durch viele Widrigkeiten der Reise auf die Probe gestellt. Durch eine tragische Verwicklung und einen Autounfall geraten sie unverhofft an einen schwarzen Local Guide für ihre Weiterfahrt. Dieser neue Begleiter bringt aber ihr seelisches Gleichgewicht noch mehr ins Wanken, stellt alles in Frage und bringt die beiden Reisenden auf Umwege. Sehr originell sind die einzelnen Kapitel des Romans jeweils mit Überschriften des fortlaufenden Alphabets tituliert, so dass sich das große ABC einer Reise und das ABC einer komplizierten Beziehung ergibt. Es gibt erotische Wirrnisse unterwegs und Vinz sucht Stoff um einen neuen Roman zu schreiben.Besonders sprachlich ist dieser Roman wirklich etwas Besonderes und Innovatives. Geltinger arbeitet mit Bildern, die in dieser Form sehr eigen sind. Den Regen beschreibt er mit "Ein dünner gehässiger Regen, der alles durchnässte und trotzdem mit dem Wasser geizte." Und dieser Wasserlauf wird zur Metapher der Kindheit des Protagonisten. An anderer Stelle beschreibt der Autor den "Landschaftsexzess" in Südafrika, Landschaften, die in ihrer Komplexität und Größe mehr sprechen als die Personen und daher als Wahrheitsgeber fungieren. Wer Südafrika kennt und liebt, findet hier unglaublich schöne und poetische Beschreibungen der afrikanischen Landschaft in ihrer ganzen Magie und Vielschichtigkeit. Der Roman gewinnt an diesen Stellen eine große dichterische Tiefe.Und immer wieder spielt das Wasser eine zentrale Rolle und evoziert Erinnerungen. Das weiche Wasser der afrikanischen Flüsse, sanft und weit mäandernd, wird verglichen mit den großen europäischen Strömen in denen der Protagonist in seiner Kindheit gebadet hat. Und alle Gewässer werden in einer derart liebevollen bildhaften Sprache beschrieben dass sie eigene Charaktere, jeder einzeln, wie Menschen darstellen.Ein großer, sehnsüchtiger , auch philosophischer Roman für Afrika-Liebhaber und Liebhaber der großen Poesie des Wassers.

Geschafft! Endlich!Das war der erste Gedanke, nachdem ich das Ende des Romans erreicht hatte. Der zweite Gedanke: Schnell bei Momox anbieten.Dabei ist „Benzin“ gar nicht schlecht. Der Roman ist nur anstrengend. Mir persönlich war er zu anstrengend. Dabei gibt es viel Positives über „Benzin“ zu sagen. Zum Beispiel gibt es da die Protagonisten – Vinz und Alexander und eine zeitlang auch Unami -, die selten facettenreich und lebensnah gezeichnet sind und deretwegen ich den Roman auch nicht abgebrochen, sondern bis zum Ende gelesen habe. Tolle Protagonisten gibt es also, das istManch ja schon was! Und auch das Setting ist super: Der Süden Afrikas ist für Deutsche nicht nur den Kilometern nach weit entfernt, sondern auch kulturell. Und Geltinger fängt diesen Teil des Kontinents und seine Menschen – soweit ich das beurteilen kann – gut ein. Alles gute Voraussetzungen. Aber leider hatte ich sowohl inhaltlich als auch stilistisch einen völlig anderen Roman erwartet.Geltingers Schreibstil ist mir zu bemüht, zu konstruiert. ZDwar liefert er viele wunderschöne Sätze ab (ich könnte das halbe Buch zitieren), aber in der Summe ist sein Schreibstil das, was ich für mich als „deutsche, intellektuelle Betroffenheitsliteratur-Ästhetik“ beschreibe. Das ist ein Schreibstil, der zwar streckenweise wunderschöne Sätze liefert, aber im Kern völlig emotionslos ist, die Leser*innen an keiner Stelle richtig packt, stets Form über Emotion stellt, und selbst die spannendsten Geschichten mit einer sprachlichen Gleichförmigkeit präsentiert, die einfach nur anstrengend ist.Sicher kann man sich das Anstrengende schönreden; natürlich muss ein Roman nicht seicht oder möglichst schnell zu lesen sein; aber dermaßen (sprachlich) konstruiert und langweilig geschrieben muss es dann doch nicht sein. Das tut mir vor allem für Vinz und Alexander leid, denn die hätten mehr verdient, zumal sie zwei super Identifikationsfiguren für Menschen in den mittleren Jahren abgäben. Aber nicht einmal das gönnt Geltinger ihnen. Alles wird dem Konstrukt unterjocht.In seiner Langeweile entfachte der Roman bei mir selbst in seinen spannendsten Momenten lediglich verhaltenes Interesse, ab etwa der Hälfte des Buches wollte ich nur noch zum Ende kommen in der Hoffnung, dass mein Durchhaltevermögen belohnt würde. Wurde es natürlich nicht, obwohl mir das Ende ganz gut gefallen hat.Am Ende war mir „Benzin“ einfach zu blöd. Schön, dass die Leser*innen gefordert werden. Schön, dass der Autor ihnen etwas zutraut und nicht alles bis zum Erbrechen erklärt oder auflöst. Aber das reicht mir nicht, wenn das große Ganze nicht passt.

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